Seminar - Gewalt im Gesundheitswesen

(Rettungsdienst, Notaufnahmen, Kliniken und psychiatrischen Einrichtungen)

Von der Europäischen Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz, wurde Gewalt am Arbeitsplatz als eines der neuen bzw. wachsenden Risiken in der Arbeitswelt klassifiziert. Der Trend zunehmender verbal und teilweise auch physisch ausgetragener Konflikte ist vor allem auch im Gesundheitswesen zu beobachten.

 

In psychiatrischen Fachkliniken und Pflegeheimen sind gewalttätige Übergriffe gegen Mitarbeiter hauptsächlicher Unfallschwerpunkt. Der Anteil von Übergriffen an der Gesamtzahl der gemeldeten Arbeitsunfälle beträgt hier bis zu 50 % (Quelle: Gesetzlichen Unfallversicherungsträger, DGUV).

 

Laut der Studie „ Gewalt gegen Rettungskräfte“ (Lehrstuhl für Kriminologie, Kriminalpolitik und Polizeiwissenschaft, Ruhr-Universität Bochum, 2012), waren fast alle medizinischen Rettungskräfte schon mindestens einmal verbaler Gewalt in Form von Beleidigungen und/oder Beschimpfungen sowie der Androhungvon Gewalt ausgesetzt. Opfer eines gewalttätigen Übergriffes wurden mehr als die Hälfte aller Befragten.

Gewaltformen aus Sicht des Pflegepersonals:

  • aggressionsauslösende Reize / „struktureller Gewalt“ (ungeeignete Infrastruktur, bürokratische Abläufe,Organisationsmängel etc.);
  • verbale Angriffe (Beleidigungen und Drohungen);
  • bis hinzu körperlichen Übergriffen (fest halten, Kratzen, Tritte, Schläge, etc.);
  • sexuelle Belästigung durch Pflegebedürftige oder Angehörige;
  • Beleidigungen und Mobbing;
  • oder gar Geiselnahme, Amokläufe bis hinzu terroristischen Attentaten.

 

Gewaltformen aus Sicht des Patienten in Kliniken und psychiatrischen Einrichtungen:

  • Tätigkeiten werden abgenommen, die selbst ausgeführt werden könnten, weil es der Pflegekraft nicht schnell genug geht;
  • Verletzung der Intimsphäre;
  • Missachtung von Wünschen und Bedürfnissen;
  • Medizingabe ohne die Einwilligung des Patienten;
  • Fixierungen am Bett;
  • Zwangsernährung zu den Mahlzeiten;
  • Beschimpfungen;
  • Heimunterbringung durch Angehörige ohne Zustimmung des Patienten.

 

Im Rettungsdienst ist die Gemengelage von Gewaltursachen ebenso vielfältig (Drogenmissbrauch, Versuch trotz einer Verletzung / Erkrankung sich einer Personalienfeststellung zu entziehen, Missachtung von Wünschen und Bedürfnissen, Ängste, etc.).


Seminarinhalte

Anteil Kommunikation, Prävention und Deeskalation

  • Kommunikationskompetenzen: Theoretischer Input und praktische Übungen über kommunikative Mittel zur Deeskalation (verbal und nonverbal), insbesondere auch beim Überbringen „schlechter Nachrichten“ an psychisch belastete Patienten.
  • Gelassenheit und Stressresistenz (Resilienz): Praktische Übungen zur Stressbewältigung und damit zur „inneren Deeskalation“.
  • Bewusstsein über strukturelle Gewaltformen: Bewusstsein über aggressionsfördernde Potenziale im Klinikumfeld.

 Ziele

  • Mit unterschiedlichen Stresssituationen – vom Arbeitsstress bis hin zu bedrohlichen Situationen – gelassener und effektiver umgehen zu können. Erhöhung der persönlichen Stressresistenz.
  • Eine gelassene Aufmerksamkeit zu entwickeln – von bewusster Lebensführung, bis hin zur frühzeitigen Gefahrenerkennung.
  • Drohende Konflikte und aggressionsförderliche Potenziale frühzeitig erkennen.
  • Durch präventive Maßnahmen – inklusive Deeskalationstechniken – Gefahrensituationen abwenden und Konflikte, wenn möglich, konstruktiv regeln.

 

Anteil Gefahrenabwendung und aktiver Selbstschutz

  • Letzte Deeskalationsstufe: Was tun, wenn sich Situationen nicht deeskalieren lässt?
  • Mentale Ebene: Strategien, um in bedrohlichen Situationen die Angststarre zu überwinden.
  • Taktik: Vermittlung von Strategien, um im Gefahrenfall einen Vorteil zu haben.
  • Techniken / Konzepte: einfache und damit auch unter hohem Stress anwendbarer Taktiken und Prinzipien des aktiven Selbstschutzes (Selbstverteidigung – auf das Wesentliche reduziert, fernab von exotischen Kampfkünsten);               Methoden: Im Vordergrund stehen: Stress-Szenario-Training, Rollenspiele

Ziele

  • Einen durch Deeskalation nicht mehr abwendbaren Angriff überstehen können („Bail out“).
  • Innere Stärkung durch Erhöhung der persönlichen Widerstandsfähigkeit und Gelassenheit.
  • Vermittlung von realistischen und effektiven Maßnahmen der Eigensicherung.
  • Sich selbst und Kollegen unterstützen können.
  • Selbstbewussteres Auftreten und damit gesteigerte Fähigkeiten zur Deeskalation.

Unsere Schulungen sind stets darauf ausgerichtet, Gewaltpotentiale einzudämmen, Gewalt zu vermeiden, zu verhindern oder aber notfalls möglichst verletzungsfrei zu bewältigen. Alles, um Schaden von Ihnen und den Ihnen anvertrauten Mitarbeiter/innen abzuwenden.

 

Unserer Erfahrung nach kann bereits ein eintägiger Workshop den Unterschied ausmachen. Öffentliche Verwaltungen, Flüchtlingsheimbetreiber, Sicherheitsunternehmen, Rettungsdienste, Betreiber psychiatrischer Einrichtungen und andere Kunden schenken unserem Unternehmen wiederholt ihr Vertrauen.

 

Gerne erstellen wir Ihnen in ein individuelles und unverbindliches Angebot.